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Pressemitteilungen:

„Nur wenn ich schreibe, weiß ich, wer ich bin“

Die chinesische Bestseller-Autorin Wei Sun veröffentlicht ihre erste Geschichte auf Deutsch – ein Interview mit der Autorin

KommPlot: Wei, du stammst aus Shanghai, hast im Jahr 1992 dein erstes Buch veröffentlicht, eine Märchensammlung. Damals warst du 19 Jahre alt. Seither schreibst du eigentlich ununterbrochen, hast Romane, Sammlungen und akademische Texte veröffentlicht. Allein im Jahr 2022 sind drei weitere Werke erschienen, und im Juli dieses Jahres ein Krimi, „Mensch in einer Flasche“. Viele deiner über 30 Werke sind übersetzt, du hast viele Preise gewonnen, und mehrere deine Bücher werden verfilmt. Wie schaffst du dieses Pensum – bist du eine Schnellschreiberin?

Wei Sun: Ich bin eigentlich sehr, sehr langsam. Manchmal schaffe ich nur eine Seite am Tag oder sogar nur eine halbe. Aber ich schreibe jeden Tag, seit meiner Kindheit. Nur wenn ich schreibe, weiß ich, wer ich bin. Mir geht es wie diesen sportlichen Menschen, die sich nur wohl fühlen, wenn sie täglich joggen, und wenn es einen Tag ausfällt, fehlt ihnen etwas. Und ich muss eben jeden Tag schreiben, so wie ich essen und schlafen muss. Aber von dem, was ich schreibe, wird nur ein kleiner Teil veröffentlicht. Ganz vieles lösche ich sofort wieder: Schreiben – delete, schreiben – delete.

KommPlot: Du lebst zurzeit in Deutschland, wie kam es dazu?

Wei Sun: Im November 2019 bin ich in Deutschland angekommen, ich hatte eine Einladung im Rahmen eines literaturwissenschaftlichen Forschungsprojekts. Und dann kam die Pandemie, und ich konnte nicht mehr weg. Also habe ich die Zeit genutzt, weiter zu recherchieren, über die Märchen der Gebrüder Grimm – puh, das Wort „Gebrüder“ ist schrecklich, zwei R und ein Ü!

KommPlot: Stimmt, das ist schwierig. Aber du sprichst wirklich sehr gut deutsch. Woher kannst du das?

Wei Sun: Als ich ankam, konnte ich gar kein Deutsch. Man hatte mir gesagt, es gebe viele englischsprachige Bücher über die Gebrüder Grimm. Aber in der ersten Bibliothek habe ich nur wenige Titel gefunden – eine Katastrophe! Es herrschte ja Pandemie, man durfte nicht reisen oder in anderen Bibliotheken suchen. Im Sommer 2020 war ich ziemlich verzweifelt und habe angefangen, Deutsch zu lernen. Aber die Sprache ist so schwer und so weit weg von meiner Muttersprache. Auch meine Englischkenntnisse helfen mir nicht, alles zu verstehen: Wozu gibt es den Akkusativ? Und wann heißt es der, die oder das?

KommPlot: Ja, Deutsch ist eine schwere Sprache, und viele Regeln sind unlogisch. In so wenigen Jahren die Sprache so gut zu beherrschen, ist einfach grandios, großen Respekt dafür! Und nun hast du eine lange Geschichte geschrieben, die im Band „Überleben“ der Kommplot-Gruppe erscheint. Ist das deine erste Veröffentlichung auf Deutsch, und wie bist du an das Schreiben herangegangen?

Wei Sun: Es ist meine zweite Veröffentlichung auf Deutsch, es sind bereits Gedichte in einer Zeitschrift erschienen. Die Geschichte für den Band habe ich direkt auf Deutsch geschrieben. Erst hatte ich gedacht, ich könnte auf Englisch schreiben und dann übersetzen – Englisch beherrsche ich seit 20 Jahren, es ist fast wie eine zweite Muttersprache. Aber ich habe festgestellt: Das klappt nicht. Die Denkweise auf Deutsch ist anders, daher muss der Text anders sein. So entspricht keine Übersetzung wirklich dem Original, weil die Sprache die Gedanken beeinflusst. Mir gibt das Erlernen einer neuen Sprache neue Dimensionen des Denkens, das liebe ich.

KommPlot: Wie bist du zur Kommplot-Gruppe gekommen?

Wei Sun: Über den Fantasy-Autor Bernhard Hennen habe ich Bekanntschaft mit Heike Knauber geschlossen, die ebenfalls Fantasy schreibt und zu den „Friends“ von Kommplot gehört. Sie hat mir von dem geplanten Buch erzählt und mich gefragt, ob ich mitmachen will.

Kommplot: Deine Geschichte beginnt in Japan, es geht um eine Katzendämonin, ein Wesen, das wie ein Mensch aussieht, aber in Wahrheit eine Katze ist. Was hat es damit auf sich?

Wei Sun: Als Schriftstellerin aus China wollte ich einen klassischen asiatischen Mythos in moderner Gestalt erzählen, ich denke mir, dass deutsche Leser das spannend finden. Über solche Mischwesen aus Tier und Mensch habe ich im Rahmen meiner literaturwissenschaftlichen Studien viel recherchiert. Es gibt sie auch in der europäischen Vorstellungswelt, etwa den Werwolf. Aber in Asien ist dieser Mythos weit verbreitet: In unserer Kultur glaubt man, alle Bäume, Blumen, Insekten, überhaupt alle Tiere wollen Menschen werden, das ist ihr gemeinsamer Traum. Dafür müssen sie, wie die Dämonin in meiner Geschichte, hart arbeiten, um diese Menschengestalt zu bekommen. Eigentlich ist diese Vorstellung aber ziemlich arrogant, sie bedeutet, dass die Menschen sich für die Besten halten.

Kommplot: Du hast Recht: Angesichts der Umweltzerstörungen, der vielen Kriege, der Nöte auf der Erde gibt es wenig Grund für die Menschen, so arrogant zu sein … Du schreibst also über ernste Themen. Warum wählst du dafür die phantastische Literatur?

Wei Sun: Ich finde die so genannte Unterhaltungsliteratur, allen voran Science-Fiction, das beste Genre, um die heutige Welt zu erklären. Gerade weil sie sich mit der ganzen Welt, der ganzen Gesellschaft befasst, kann sie die Antworten liefern, die wir heute brauchen. Klassische Romane schildern sehr ausführlich das Leben einer Person. Aber heute geht es eher darum, wie sich Menschen in Gruppen oder als einzelne gegenüber einer Gruppe verhalten.

Du schreibst zurzeit an der Universität Saarbrücken eine Doktorarbeit, die deutsche mit chinesischen Märchen vergleicht. Was reizt dich an Märchen?

Wei Sun: Märchen sind die Ur-Geschichte, die Blaupausen für viele der Stoffe, die heute in Hollywood oder in Serien verfilmt werden. Das Besondere ist, dass in Märchen nie etwas erklärt werden muss, genau wie in Träumen: Da kann ich plötzlich fliegen oder treffe meine Verwandten, die im wahren Leben schon tot sind, aber im Traum wundert sich niemand darüber. Ebenso im Märchen: Da kann eine Katze sprechen, eine Hexe zaubert, alles ganz normal.

KommPlot: Was bedeutet dir Literatur insgesamt?

Wei Sun: Ich glaube, die ganze Welt besteht aus Fiktionen, aus Erzählungen. Dass Papier mit einer Zahl darauf den Wert hat, eine Wohnung zu kaufen, ist so eine Fiktion, die nur funktioniert, weil sich viele Menschen darauf geeinigt haben. Ebenso ist es mit Ländern, Grenzen, Firmen – das alles sind keine Naturgesetze, sondern von Menschen geschaffene Konstrukte, also Fiktionen. Als Schriftstellerinnen erschaffen wir Fiktionen und verstehen daher gut, wie solche Erzählungen funktionieren, wie ihre Mechanismen sind. Daher, denke ich, haben wir auch die Möglichkeit, mit unseren Geschichten darauf zu reagieren. Wir können die Welt verändern und hoffentlich besser machen.

Vom Überleben – Anthologie. Hrsg. von der Autorinnengruppe KommPlot

Der Sammelband „Vom Überleben. Zwölf phantastische Geschichten in tödlichen Zeiten“ erscheint als Taschenbuch und Hardcover bei Books on Demand (BoD), der Buchhandelspreis beträgt 14,50 Euro. Das E-Book bei Tolino Media kostet 5,99 Euro.

Ein kostenloses Rezensionsexemplar können Journalisten und Blogger unter der Angabe des Mediums, des gewünschten Titels und der Versandadresse hier bestellen: presse@bod.de

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Gemeinsam phantastisch

Autorinnengruppe KommPlot setzt mit der Anthologie „Das rote Tuch“ auf Zusammenarbeit

Mit einem eigenen Buch im Selbstverlag starten heute viele Nachwuchs-Schriftsteller. Die Gruppe „KommPlot“, in der sich fünf Autorinnen zusammengeschlossen haben, geht einen anderen Weg: Gemeinsames Auftreten. Jetzt hat die Gruppe weitere Schreibinteressierte eingeladen und gibt ihren ersten Sammelband mit zehn Kurzgeschichten heraus. „Das rote Tuch“, so der Titel, verspricht eine „phantastische Reise durch die Zeit“. Für die Beteiligten ist es ein Aufbruch gegen Negativ-Trends des Buchhandels.

„Unsere Frage lautete, wie können aus Einzelkämpferinnen am heimischen Schreibtisch Autorinnen werden, die erfolgreich auf dem Markt bestehen“, sagt Kristin Weber, Autorin des „KommPlots“. Der Name ist ein Wortspiel, das die Gemeinsamkeit aber auch die Suche nach dem „Plot“, der Abfolge einer Roman-Handlung, beschreibt. Seit fünf Jahren arbeiten die „Kommplizinnen“ Dr. Esther Brendel, Charlotte Fondraz, Esther Geißlinger, Kristin Weber und Claudia Zentgraf zusammen, tauschen ihre Texte aus, lesen sie gegenseitig mit kritischem Blick und lernen so auch voneinander. Die Gruppe ist über ganz Deutschland verteilt, deshalb findet die Arbeit größtenteils online statt.

Das Modell zeigt erste Erfolge: Zwei Autorinnen der Gruppe, Kristin Weber und Esther Geißlinger, haben in diesem Jahr jeweils ein Stipendium gewonnen. Zwei der drei Arbeits-Stipendien des Phantastik-Autoren-Netzwerks e.V. (PAN), dem größten Verband für phantastische Literatur in Deutschland, gingen an die KommPlot-Autorinnen. Jetzt arbeiten die Stipendiatinnen an ihren Romanen aus den Bereichen Fantasy und Science-Fiction und waren zu einem Arbeitsaufenthalt auch in der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar zu Gast. Zudem hat Charlotte Fondraz soeben ihren ersten Roman „Der Prinz im Labyrinth“ veröffentlicht, der im minoischen Kreta spielt.

In ihrem gemeinsamen Kurzgeschichten-Band „Das rote Tuch“ hat die Gruppe vier weitere befreundete Autorinnen und Autoren eigeladen: Lisa Feßler, D. O. Hasselmann, Heike Knauber und Kim Skott, die sich mit ihren Geschichten beteiligen. So sind zehn Epen im Kleinformat entstanden. Neben der kreativen Freude am Geschichtenerzählen geht es den Teilnehmenden an diesem Buch aber auch darum, zu testen, welche Vertriebs- und Marketingwege sie einschlagen können, um mit ihren Büchern das Publikum zu erreichen.

Das geheimnisvolle, Titel gebende rote Tuch verbindet in der Anthologie alle Geschichten miteinander. Mal ist es ein Mordwerkzeug, mal ein Talisman, es bringt den Stier im Mann zum Toben oder stimmt den Teufel milde. Dabei reichen sich die Autorinnen und Autoren den Staffelstab weiter durch Zeiten und Kontinente. Das rote Tuch wandert vom minoischen Kreta in den brasilianischen Urwald und in die raue Nordsee, macht einen Abstecher in ein 19. Jahrhundert, das es so nie gab, und landet am Ende im Weltraum mit der Frage: „Ist morgen auch noch ein Tag?“.

Der Sammelband „Das rote Tuch“ erscheint als Taschenbuch bei Books on Demand (BoD), ISBN: 978-3-7557-1561-0, der Buchhandelspreis beträgt 9,99 Euro. Das E-Book bei Tolino Media hat die ISBN: 978-3-949773-00-6 und kostet 4,49 Euro.

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Zehn große Epen im Kleinen Format:

„Das rote Tuch. Eine phantastische Reise durch die Zeit“ – Anthologie

Das rote Tuch ist Mordwerkzeug und Talisman, reizt den Stier im Manne und stimmt den Teufel milde: In zehn Epen im Miniformat erzählen neun Autorinnen und Autoren ihre Sicht auf dieses geheimnisvolle Stück Stoff und reichen sich den Staffelstab durch Zeit und Raum weiter. Die Reise führt vom minoischen Kreta zu den Goldsuchern in Brasilien, auf den mittelalterlichen Scheiterhaufen, macht einen Abstecher in ein 19. Jh., das es so nie gab, begleitet Drohnenpiloten bei einem brutalen Spiel und endet im Weltraum mit der Frage: »Ist morgen auch noch ein Tag?«

Die Autorinnen-Gruppe KommPlot sind Esther Brendel, Charlotte Fondraz, Esther Geißlinger, Kristin Weber und Claudia Zentgraf. Die Autorinnen sorgen für Lesevergnügen in den Bereichen Belletristik, Fantasy, Science-Fiction, Jugendbuch, Kinderbuch und Historischer Roman. In ihren Romanen nehmen sie die Leser und Leserinnen mit in ferne und unbekannte oder in ganz nahe und vertraute Welten. Sie bauen Spannung auf, schenken Momente zum Träumen, geben Stoff zum Nachdenken und zum Lernen oder entführen mitten hinein in das Durcheinander robuster Action-Sequenzen.

In ihrem gemeinsamen Kurzgeschichten-Band »Das rote Tuch« hat die Gruppe vier weitere befreundet Autorinnen und Autoren eingeladen: Lisa Feßler, D. O. Hasselmann, Heike Knauber und Kim Skott, die sich mit ihren Geschichten beteiligen.

Der Sammelband „Das rote Tuch“ erscheint als Taschenbuch bei Books on Demand (BoD), ISBN: 978-3-7557-1561-0, der Buchhandelspreis beträgt 9,99 Euro. Das E-Book bei Tolino Media hat die ISBN: 978-3-949773-00-6 und kostet 4,49 Euro.

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