„Die erste ihrer Art“ lautet der Titel der Kurzgeschichte von Kommplot-Autorin Esther Geißlinger, mit der der Band „Campus 2024 – Hochschule der Zukunft“ beginnt. Mit der Kurzgeschichten-Sammlung feiert die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim ihren 50. Geburtstag und schaut gleichzeitig voraus: Wie werden wir im Jahr 2049, also in einem Vierteljahrhundert, lernen und den Campus-Betrieb organisieren?

Blick in die Zukunft: Studiert 2049 die KI mit?

„Für mich ist das ein tolles Projekt“, sagt Kommplot-Autorin Esther Geißlinger. „Es geht um einen realistischen Blick in die nahe Zukunft, um die Balance zwischen neuer Technik und heutigen Möglichkeiten.“ Sie erfuhr über eine Mailing-Liste eines Autor:innen-Netzwerks und über eine Seite mit Kurzgeschichten-Wettbewerben von der Ausschreibung für den Band. Die Auswahl der Geschichten übernahm das Herausgeber-Duo Kai Focke und Sabine Frambach. Beide schreiben selbst und haben bereits mehrere Sammelbände herausgegeben.

Esther Geißlinger
Esther Geißlinger schrieb die Geschichte „Die erste ihrer Art“ für den Campus-Band. Foto: Göttsche

In der Geschichte „Die erste ihrer Art“ geht es um Künstliche Intelligenz (KI). Wie kreativ kann KI sein, ist sie dem Menschen ebenbütig oder gar überlegen? Um solche Fragen geht es in der Geschichte, aber auch um den Alltag im Jahr 2049. Die Bahn, so viel sei verraten, fährt immer noch nicht pünktlich. Und an der Aufgabe, eine Prüfungsordnung zu ändern, scheitert eine Dozenten-Generation nach der nächsten …

Auch in Zukunft gehen weder Verbrechen noch Bürokratie aus

Auch die anderen Autor:innen der Kurzgeschichten-Sammlung „Hochschule der Zukunft“ wagen Blicke in die Zukunft: Kann man sich mit einer virtuellen Person verabreden? Braucht es noch Bücher, wenn das Wissen der Welt im Internet zu finden ist? Schaffen Studierende in Zukunft den Lernstoff nur noch unter Drogen? Die Geschichten erzählen von Mord auf dem Campus, von ehtischen Fragen und blödsinnigen Sicherheitsregeln. Klar ist: Auch in Zukunft gehen der Menschheit weder Verbrechen noch Bürokratie aus.

Das Herausgeber-Duo hat sich durch das Verfahren „Future Life“ inspirieren lassen, das die Phantastische Bibliothek Wetzlar entwickelt hat. Dabei geht es darum, auf Basis von SF-Literatur ein Bild der Zukunft zu entwerfen. Neben den Geschichten stehen ein Fachbeitrag zum Thema KI von Friedhelm Scheidewind und ein Interview mit dem Rektor der Dualen Hochschule Baden-Würtemberg in Mannheim, Professor Dr. Gregor Nagler. Die Anthologie „Campus 2049“ ist im Oldib-Verlag erschienen. Sie umfasst 180 Seiten und kostet 20 Euro. ISBN: 978-3-910869-09-7